Mitteilung der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag

Prävention und frühzeitige ambulante Versorgung im psychiatrischen Bereich ausbauen

Christiane BöhmGesundheit

Anlässlich der Vorstellung des Vitos-Jahresberichts hat der Geschäftsführers Belling die Forderung erhoben, zur Vermeidung langjähriger Unterbringungen in Hessen mehr in Prävention in Hessen zu investieren. Dazu erklärt Christiane Böhm, Sprecherin für psychische Gesundheit der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Überlastung der Vitos-Kliniken in Hessen stellt vor allem das Personal vor massive Probleme. DIE LINKE teilt die Auffassung, dass viele Straftaten von Menschen mit psychischen Erkrankungen bei einer besseren Frühintervention verhindert werden könnten. Leider passiert hierzu in Hessen weiterhin wenig bis nichts. Weder gibt es eine angemessene Förderung der Selbsthilfestrukturen, noch eine zeitgemäße Struktur der ambulanten Krisenintervention mit Fachkräften.

Die Reform des Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes 2021 hat keine substanziellen Verbesserungen gebracht.“

DIE LINKE habe daher bereits im Januar einen Gesetzentwurf für ein modernes PsychKHG, der unter anderem auf eine deutliche Stärkung der ambulanten Kriseninterventionsetzt, in den Landtag eingebracht, so Böhm.

„Krisenintervention bedeutet für Staatsminister Kai Klose (Grüne) eine weitere Telefonhotline einzurichten. Das ist vollkommen ungenügend.

Wir brauchen ambulante Teams, die rund um die Uhr aufsuchend tätig werden können, kombiniert mit Krisenpensionen, um Menschen in einem ambulanten Setting eine betreute Auszeit zu ermöglichen. Dazu müssen die verschiedenen ambulanten, teilstationären und stationären Bereiche besser verzahnt werden, um das optimale und vor allem zeitnahe Handeln im Sinne der Betroffenen zu erzielen. Hier gibt es in Hessen weiterhin große Lücken, die dringend geschlossen werden müssen.“